Leider brachten die Termine im Juli und August nicht
die notwendige Resonanz. Wir suchen nun eine Gruppe/Institution,
die das Arcihv und /oder die Presseschau übernimmt und weiterführt,
oder das abgeschlossene Archiv übernimmt. Der Sachmittelbedarf
beträgt ca. 20.000 DM pro Jahr. Das reine Archiv braucht ca. 20qm,
zur Fortführung des Archivs ist eine bezahlte Stelle notwendig. Die
Presseschau würde, wenn gewünscht, das jetzige Team dann
weiterführen.
Vor fast dreißig Jahren begann die Geschichte des
Lesbisch-Schwulen Pressearchivs. Ende August könnte sie zuende sein.
Denn die Hälfte unserer ehrenamtlichen
MitarbeiterInnen, von denen einige seit mehr als zehn Jahren das
Archiv pflegen, legt zum Jahresende die Arbeit nieder. Diese
Entscheidung folgte auf eine harte Selbstverständnisdebatte, in der
wir uns die Frage gestellt haben: Ist es angesichts der heutigen
Artikelflut über Homothemen eigentlich noch sinnvoll und nötig,
jeden Monat die immer größeren Berge von Zeitungsausschnitten über
Homosexualität zu sortieren und archivieren?
Die, die nun gehen, wollen keinesfalls mit ihrem
Weggang das Aus für die Archivarbeit auslösen. Denn soviel ist klar:
Wenn erst einmal der Ausschnittsdienst abbestellt ist, haben 30
Jahre Archivarbeit definitiv ihr Ende gefunden.
Deshalb sehen wir als Gruppe nur zwei Möglichkeiten:
Entweder es findet sich wieder eine engagierte junge Truppe, die
unter unserer Anleitung das Archiv übernimmt. Oder wir ordnen final
die Papiere.
Alle, die das Pressearchiv und die Presseschau
wichtig genug finden, mehr als einmal im Monat im Keller des SchwuZ
aktiven Dienst zu tun, sind herzlich eingeladen, mit uns über neue
Konzepte nachzudenken und gemeinsam eine neue Crew ins Leben zu
rufen.
taz 13.7.01: Am eigenen Erfolg erstickt?
von Jan Feddersen
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